Erntedankfest 2014




Allen Grund zum Danken



Im Vorfeld wurde der Altar mit Obst, Gemüse, Broten und Blumen geschmückt



Im Gottesdienst spendete Apostel Berndt sowohl das Sakrament der Heiligen Wasserteufe und der Heiligen Geistestaufe



Die Täuflinge, Tobias mit seinen Eltern,
Lea Sophie mit ihren Eltern und Bernd (v.l.)



Nach 44 Jahren ehrenamtlicher Mitarbeit wird Diakon Wartenberg in den Ruhestand versetzt



Steffen Bräutigam und Timo Ziegler werden zu Priestern ordiniert




Gemeindevorsteher Klaus-Peter Waschke bedankt
sich im Namen der Humboldthainer Amtsträger
bei Bernd und Petra Wartenberg für ihre
jahrelange Mitarbeit



Apostel Berndt im Gespräch mit Glaubenschgeschwistern nach dem Gottesdienst


































 
(10.10.2014) Das hatten die Gemeindemitglieder am diesjährigen Erntedankfest reichlich. Apostel Hans-Jürgen Berndt feierte mit der Gemeinde den Erntedankgottesdienst, spendete die Sakramente der Heiligen Wasser- und Geistestaufe, setzte einen Diakon in den Ruhestand und ordinierte zwei neue Priester.

Trotz der zahlreichen Handlungen, legte der Apostel den Fokus auf das Erntedankfest. Bereits der Gemeindegesang zu Beginn des Gottesdienstes gab die Richtung vor, denn besonders an diesem Tag hieß es, Gott zu danken: „Sollt ich meinem Gott nicht singen, sollt ich ihm nicht dankbar sein“ (NGB 259).
In seiner Predigt über den 27. und 28. Vers des 104. Psalms regte der Apostel zum Nachdenken an. „Hier in unserem Land können wir, wenn wir wollen, Nahrungsmittel zu jeder Uhr- und Jahreszeit bekommen. Es würde uns gut stehen, mit etwas mehr Bedacht an die Sache zu gehen.“ Dabei machte er insbesondere aufmerksam auf den enormen Lebensmittelabfall, der in Deutschland stark zugenommen hätte. So würden täglich tonnenweise - zum Teil noch gut erhaltene Lebensmittel -  weggeschmissen. „Es liegt wohl an uns Menschen, dass wir mit unserem Reichtum nicht richtig umgehen“, sagte er in Hinblick auf die Hungersnot in vielen Teilen der Welt. „Wir wollen uns erinnern, dass es uns gut geht und zeigen, wie ernst wir es damit auch meinen.“
Passend dazu folgten zahlreiche Gemeindemitglieder dem Aufruf zum Erntedankfest, Lebensmittel zu spenden. Diese wurden später gesammelt dem Franziskanerkloster in Berlin-Pankow gespendet, in welchem täglich bis zu 500 Bedürftige mit Essen versorgt werden (siehe www.pankow.franziskaner.de).

Doch sei es neben der natürlichen Ernte weitaus bedeutsamer, Speise für das ewige Leben zu sammeln, so der Apostel weiter. Er erinnerte an das Bibelwort „Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben“ (Johannes 6,27). Diese Speise sei insbesondere in dem in der Predigt verkündeten Wort Gottes und im Heiligen Abendmahl zu finden.

Im Anschluss an den Predigtteil spendete der Apostel alle drei Sakramente. Zunächst begrüßte er den kleinen Tobias mit seiner Cousine Lea Sophie und ihren jeweiligen Eltern sowie den erwachsenen Glaubensbruder Bernd Liss. Alle drei sollten versiegelt und so das Sakrament der Heiligen Geistestaufe empfangen. Zunächst jedoch vollzog der Apostel die Heilige Wassertaufe an Tobias. Lea-Sophie und Bernd wurden bereits im Juli mit Wasser getauft (wir berichteten). In seiner Ansprache an die Täuflinge und Taufeltern sagte der Apostel, dass die Handauflegung nicht alles sei, Glaube sei erforderlich. Dieser müsse gepflegt und gestärkt werden. Dabei sprach er vor allem die Taufeltern an, die eine verantwortungsvolle Aufgabe für ihre Kinder hätten.

Nachdem die Gemeinde gemeinsam das dritte Sakrament des Heiligen Abendmahls gefeiert und Brot und Wein in Form von Hostien empfangen hatte, bat er den Diakon Bernd Wartenberg vor den Altar. Mehr als vier Jahrzehnte diente der 65-jährige als Diakon ehrenamtlich in der Neuapostolischen Kirche. Apostel Berndt dankte ihm für seine langjährige und aufopferungsvolle Mitarbeit und versetzte ihn in den altersbedingten Ruhestand. Er sei ein stiller, schnörkelloser und geradliniger Amtsträger gewesen. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zeichneten ihn im Besonderen aus, so Gemeindevorsteher Klaus-Peter Waschke in seinem Dankesschreiben, welches der Apostel verlas.

Der Kreis der Diakone in der Gemeinde sollte jedoch noch weiter verkleinert werden. Dafür wuchs jedoch der Priesterkreis. So ordinierte der Apostel die bisherigen Diakone Steffen Bräutigam (47) und Timo Ziegler (30) zu Priestern. „Das ist ein Einschnitt im Leben“, sagte der Apostel, da sie von nun an als Priester sakramentale Handlungen und Segensspendungen durchführen könnten. Er gab ihnen den Rat, vor allem mit den Ohren zu arbeiten. „Zuhören, Mittragen, Weitertragen an Gott“, seien die wichtigsten Aufgaben eines Priesters. Ihr Amt würden sie nämlich weder durch das Tragen der Amtskleidung oder durch den Altardienst erlangen. „Euer Amt“, so der Apostel, „findet ihr bei den Glaubensgeschwistern“. Dennoch sei es auch Aufgabe, im Gottesdienst zu predigen. Hier sollten sie sich fortan nicht mehr erschrocken zeigen, wenn es heißt, Wort Gottes zu verkündigen, mahnte der Apostel. Er sei sich sicher, dass beide mit Freude und Zuversicht ihre neuen Amtsaufträge gut ausfüllen würden.
Die rund 500 Mitglieder starke Gemeinde wird fortan von zwei Gemeindeevangelisten, sieben Priestern und zehn Diakonen seelsorgerisch betreut.

Ein besonderer Hingucker war an diesem Sonntag der bunt dekorierte Altar. Als Zeichen der Dankbarkeit, schmückten die Gemeindemitglieder diesen mit allerlei Obst, Gemüse, Blumen und Broten. Die letzteren wurden schließlich im Nachgang des Gottesdienstes traditionell mit Butter und Schmalz sowie Marmelade gemeinsam von allen Anwesenden verzehrt.

Text: MPW
Fotos: WW