Konfirmation 2014



Konfirmation in Humboldthain

"Vor Gott kannst du nicht durchfallen"


















 
(28.5.2014) Kurz vor Beginn des Gottesdienstes um 9:30 Uhr erhoben sich die 219 Anwesenden. Familie, Freunde und Glaubensgeschwister versammelten sich am 18. Mai 2014 zum Konfirmationsgottesdienst in der Gemeinde Berlin-Humboldthain. Alicia, Antonia, Ferdinand und Nathalie, die Konfirmanden des Jahres 2014, zogen in den Kirchsaal ein und nahmen in der ersten Reihe Platz. Nur wenige Minuten später ertönte die Orgel und Bischof Harald Bias trat unter dem Gemeindegesang an den Altar. Als die vier Konfirmanden vor einigen Wochen davon hörten, dass Bischof Bias diesen besonderen Gottesdienst mit ihnen feiern werde, war ihre Freude groß. Doch nun als der Tag gekommen war, überwog die große Aufregung.

Mit Blick auf den trüben und nassen Sonntag ermunterte der Bischof zu Beginn seiner Predigt die vier: „Eure Konfirmation, der damit verbundene Dank und die Freude darüber sind ein wahres Gegenprogramm“.
Den jungen Christen gab er das Bibelwort aus 2. Timotheus 3 14-15 mit auf ihren Glaubensweg: "Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus."

In seiner Predigt ging der Bischof zunächst auf den Begriff der Unterweisung ein. Dieser sei zwar grundsätzlich negativ besetzt, jedoch in dem zitierten Bibelwort positiv zu verstehen. „In eurem bisherigen Glaubensleben“, sprach er die Konfirmanden an, „seid ihr bereits durch viele Wegweiser unterwiesen worden“. Zu diesem zählten die Heilige Schrift, in der es sich immer wieder lohne einmal nachzuschlagen, die Predigt im Gottesdienst, die Glaubensgeschwister in der Gemeinde und schließlich Vorbilder des Glaubens unter allen Christen dieser Welt.

Mut machte der Bischof, als er erklärte, dass es zwei wesentliche Unterschiede gebe, zwischen einer Prüfung in der Schule, Ausbildung oder dem Studium und den Prüfungen im Glauben. Er habe selbst in seiner Ausbildung oftmals vor Prüfungskomitees gestanden und den Druck gespürt, da alle Augen auf ihn gerichtet waren, erklärte er. „Hier bist du nicht allein“, rief er den jungen Christen zu und machte auf den Wert der Gemeinschaft aufmerksam. „Hole dir Rat, vertraue auf deine Gemeinde!“

Die Angst vor der Niederlage und dem Versagen sei zudem der zweite Unterschied. „Vor Gott kannst du nicht durchfallen!“ Zwar gebe es im Laufe des Lebens Niederlagen und man drohe auch mal zu scheitern, doch könne man immer wieder Trost und Liebe bei Gott finden und Schritt um Schritt weiter machen.

Abschließend betonte der Bischof die aktive Mitarbeit in der Gemeinde. Als Christen hätten wir eine Verantwortung. Das Bekenntnis zu Christus sei dabei die zentrale Aufgabe. „Wenn am Ende darüber ein ‚er oder sie war stets bemüht’ steht, ist das die beste Note bei Gott“, sagte er und beendete seine Predigt.

Im Anschluss an das gemeinsame Gebet „Unser Vater“ und der Freisprache von den Sünden kam der große Moment. Alicia, Antonia, Ferdinand und Nathalie traten vor den Altar und sprachen das Konfirmationsgelübde. Ein Jahr lang hatten sich die heute Vierzehnjährigen auf diesen Moment vorbereitet und regelmäßig den Konfirmandenunterricht besucht. Nun gelobten sie feierlich Gott die Treue und bekannten sich öffentlich zum neuapostolischen Glauben.

Besondere musikalische Akzente setzten der Gemeindechor, ein Gesangsduett und die Jugendgruppe, die mit ihrem Lied „Damit du Hoffnung hast“ von Tobias Tiedge und Tilmann Weiss, am Ende des Gottesdienstes die Konfirmanden in ihrem Kreis willkommen hieß. Nun gab es Geschenke, Umarmungen, gute Wünsche und manche Glücksträne. Spätestens jetzt war die Aufregung gewichen und die pure Freude wiedergekehrt.

Text: MPW
Fotos: WP